Hunde können die sogenannten „Reise- oder Mittelmeerkrankheiten“ aus den Mittelmeerregionen nach Deutschland mitbringen, besonders wenn vorbeugend keine Prophylaxe betrieben wurde. Unsere Tiere werden nur im Bedarfsfall und nicht grundsätzlich standardmäßig vor der Einreise nach Deutschland auf sog. Mittelmeerkrankheiten untersucht. Aufgrund der Inkubationszeiten ist es sinnvoller die Tiere hier zu testen, wenn sie einige Monate im Land sind. Eine Erkrankung ist aber heute kein "Beinbruch" mehr und meist sehr gut behandelbar. Sie melden sich selbstverständlich bei uns, wenn so etwas festgestellt werden sollte. Wir lassen Sie nicht im Regen stehen und finden eine Lösung.
Die Heptozoonose des Hundes wird von dem Erreger Hepatozoon canis hervorgerufen. Dieser Parasit gehört zu den Coccidien (parasitäre Einzeller) und wird durch Verschlucken/Zerkauen von infizierten Zecken (braune Hundezecke „Rhipicephalus sanguineus“, evtl. auch Igelzecke „Ixodes hexagonus“) übertragen. Auch kann die Übertragung schon diaplazentar von der Mutter während der Trächtigkeit auf ihre Welpen übertragen worden sein (Zuchtausschluss infizierter Hündinnen!). Eine Übertragung durch Fuchskontakt (Fuchs-Aas) wird vermutet.
Hepatozoen bohren sich durch die Darmwand in verschiedene Organe (vor allem Milz und Lymphknoten, Knochenmark) und befallen Endothelzellen und weiße Blutkörperchen (Leukozyten).
Der Erreger stammt ursprünglich aus Afrika und wurde über die Hafenstädte nach Europa transportiert. Mittlerweile wandert er in Füchsen stetig weiter in den Norden oder wird durch nach Deutschland importierte Träger-Hunde mitgebracht.
Symptome treten nicht immer auf und sind eher untypisch. Daher wird eine Heptozoonose oft nur zufällig in der Routine-Blutuntersuchung entdeckt. Akute Symptome einer ausgebrochenen Hepatozoonose sind Fieber, geschwollene Lymphknoten, Nasen- und Augenausfluss, Durchfall (häufig blutig) und Erbrechen, Muskelschmerzen/-entzündung (vor allem in der Lendenregion) (CK und AP erhöht) mit Gangsteifheit und neurologische Symptome. Die Symptome können jedoch auch zyklisch auftreten, dann auch mit Blutarmut (HKT und Erys erniedrigt) und Abmagerung. Spätfolgen können Nierenschäden durch die Bildung von Immunkomplexen sein.
Die meisten Hunde sind asymptomatisch und benötigen keine Behandlung.
Eine Erregereliminierende Therapie ist nach heutigem Stand nicht möglich. Es wird je nach Krankheitsbild symptomatisch behandelt ( Imidocarb (Spätphase), Toltrazuril (Frühpase), Sulfonamid-Trimetoprim, Clindamycin und Antiphlogistika. Die meisten Hunde sind jedoch asymptomatisch und benötigen keine Behandlung. Eine Infektionsgefahr für den Menschen besteht nicht (es ist keine Zoonose). Bei Hepatozoon positiv getesteten klinisch gesunden Hunden ist es wichtig, dass sie gesund und möglichst stressfrei leben. Einige Medikamente können sich negativ auswirken, wie zum Beispiel Cortisonpräparate, da diese das Immunsystem schwächen. „Strenge Nutzen-Risiko-Abwägung“. In jedem Fall ist die Beratung durch einen Tierarzt sinnvoll.
Die wichtigste Vorbeugung ist eine Zeckenprophylaxe, vor allem auch von symptomlosen Trägertieren damit keine Übertragung auf erregerfreie Tiere erfolgen kann.
Achtung: Aufgrund des für Coccidien-typischen Entwicklungszyklus und des Jahreszeitabhängigen Auftretens ist Hepatozoon canis im Dezember und Januar häufig via PCR nicht nachweisbar.
Die meisten Hunde sind asymptomatisch und benötigen keine Behandlung.
Eine Erregereliminierende Therapie ist nach heutigem Stand nicht möglich. Es wird je nach Krankheitsbild symptomatisch behandelt ( Imidocarb (Spätphase), Toltrazuril (Frühpase), Sulfonamid-Trimetoprim, Clindamycin und Antiphlogistika. Die meisten Hunde sind jedoch asymptomatisch und benötigen keine Behandlung. Eine Infektionsgefahr für den Menschen besteht nicht (es ist keine Zoonose). Bei Hepatozoon positiv getesteten klinisch gesunden Hunden ist es wichtig, dass sie gesund und möglichst stressfrei leben. Einige Medikamente können sich negativ auswirken, wie zum Beispiel Cortisonpräparate, da diese das Immunsystem schwächen. „Strenge Nutzen-Risiko-Abwägung“. In jedem Fall ist die Beratung durch einen Tierarzt sinnvoll.
Die wichtigste Vorbeugung ist eine Zeckenprophylaxe, vor allem auch von symptomlosen Trägertieren damit keine Übertragung auf erregerfreie Tiere erfolgen kann.
Achtung: Aufgrund des für Coccidien-typischen Entwicklungszyklus und des Jahreszeitabhängigen Auftretens ist Hepatozoon canis im Dezember und Januar häufig via PCR nicht nachweisbar.
Die Larven (L3) der Rundwürmer von Dirofilaria immitis werden von Stechmücken (60 verschiedene Arten) während des Stichs ins Bindegewebe übertragen. Nach einer etwa 6 Monate langen Körperwanderung erreichen sie als Makrofilarien (erwachsene Würmer, Lebensdauer ca. 7 Jahre) die Lungenarterien und das Herz wo sie dann erneut Mikrofilarien (L1) entlassen. Mit diesen können sich dann die Überträger beim Blutsaugen erneut infizieren. In den Stechmücken entwickelt sich dann das 2. und 3. Larvenstadium. Endwirt und Erregerreservoir ist der Hund, aber auch andere Säugetiere wie Fuchs und Katze, sehr selten auch der (immungeschwächte) Mensch. Die geographische Verbreitung dieses Parasiten erstreckt sich über den gesamten Mittelmeerraum bis in die Südschweiz. Aufgrund der Veränderung der klimatischen Bedingungen ist eine weitere Ausbreitung nicht auszuschließen. Häufig verläuft die Erkrankung vollkommen ohne klinische Symptome, diese Hunde sind jedoch Überträgertiere. Bei schwerem Befall, abhängig von der Anzahl der adulten Würmer und ihrer Lokalisation, kann es zu Schwäche, Gewichtsverlust, Husten bis hin zu Atemnot und Cor pulmonale kommen. Die Diagnose wird über einen direkten Erregernachweis (Mikrofilarien-AG, Knott-Test) im Blut (Blutabnahme abends zw. 18 und 20 Uhr) gestellt oder einen indirekten Erregernachweis, welcher Proteine nachweist die von adulten Herzwurmweibchen ins Blut gelangen. Bei Letzterem ist ein Ergebnis erst 5-6 Monate nach Infektion zu erwarten (Entwicklung adulter Weibchen). Eine Dichtebestimmung von Filarien ist sinnvoll, da es bei einer hohen Filariendichte während der Therapie zu Thromboembolien kommen kann. Eine Mikrofilarien-Typisierung ist dann notwendig, wenn Mikrofilarien gefunden wurden, die Filarienart jedoch noch zugeordnet werden muss. Wichtig ist die Stellung der Diagnose auch bei symptomfreien Tieren damit sie erkannt und therapiert werden können und somit kein Erregerreservoir mehr darstellen. Prophylaxe und Therapie von Mikrofilarien ist ein spot-on Präparat 1 x /Monat über 10 Monate, zu Beginn kombiniert mit einem Antibiotikum. Die Behandlung adulter Würmer ist aufwendig und risikoreich. Der Tierarzt wird die möglichen und jeweils nötigen Behandlungswege besprechen und entscheiden (bis hin zu einer nötigen chirurgischen Entfernung adulter Würmer) und individuell auf den Hund und die Schwere des Befalls abstimmen. Zur Prophylaxe gegen Stechmücken gibt es geeignete repellierende Präparate.
Die Filarienart Dirofilaria repens wird ebenfalls von zahlreichen verschiedenen Stechmücken übertragen. Diese Filarienart lebt nur im subcutanen Bindegewebe, hat eine Lebensdauer bis zu 5 Jahren und die Endwirte sind ebenfalls Hund, Katze, Wildcarnivore und in diesem Fall auch der Mensch (humanpathogen). Dirofilaria repens ist ebenso wie Dirofilaria immitis im ganzen Mittelmeerraum verbreitet, mittlerweile aber auch zunehmend in den osteuropäischen Ländern und in Süddeutschland zu finden. Die klinischen Symptome werden von der Lokalisation bestimmt. Es fallen schmerzlose, subcutane Knoten in der Haut auf, die von Adultwürmern verursacht werden. Die Knoten können vorübergehend auftreten, denn die Würmer wandern durch das subcutane Bindegewebe. Während der Wanderung von adulten Würmern kann es auch zu juckenden Hautreaktionen kommen. Die Diagnose erfolgt über eine Mikrofilarien-AG-Untersuchung im Blut mit nachfolgender Typisierung. Die Therapie erfolgt mittels spot-on-Präparaten wie Advocate für 6-9 Monate.
Die Anaplasmose ist eine Infektion die durch Anaplasma phagozytophilum (früher Ehrlichia phagozytophila) und Anaplasma platys hervorgerufen wird. Erstere kommen weltweit vor, die Zweiteren aufgrund des Verbreitungsgrades ihres Wirtes eher in den südlichen Ländern Europas. Beides sind Bakterien der Gruppe Rickettsien und werden im Fall von A. phagozytophilum vom Holzbock („Ixodes ricinus“) und im Fall von A. platys von der braunen Hundezecke („Rhipicephalus sanguineus“) übertragen. Die Übertragung auf den Hund erfolgt ca. 36-48 h nach dem Zeckenbiss. Dort gelangen die A. phagozytophilum-Bakterien in die neutrophilen, seltener auch eosinophilen, Granulozyten wo sie durch Zweiteilung die typischen Morulae (wie auch die Ehrlichien) bilden und nach Zerstörung der Blutzellen freigesetzt werden. Die A. platys befallen die Blutplättchen (Thrombozyten). Über das Blut und die Lymphe gelangen die Anaplasmen in andere Organe. Die meisten Infektionen beim Hund verlaufen subklinisch und sind weniger dramatisch wie bei der Ehrlichiose. Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber, Fressunlust, aber auch Lahmheiten mit Polyarthritis, vergrößerte Lymphknoten, Milzvergrößerung, Blutungen. Typische Laborveränderungen sind Thrombozytopenien. Von Anaplasma platys geht keine Gefahr für den Menschen aus. Die Infektion mit Anaplasma phagozytophilum ist beim Menschen bekannt. Die Übertragung von Hund auf Mensch ist jedoch sehr unwahrscheinlich, sondern bedingt durch einen Zeckenstich. Die Diagnose der Anaplasmose wird durch direkten Erregernachweis im Blutausstrich (Morulae in den Blutzellen, nur in der akuten Phase), positiven PCR-Nachweis der DNA des Erregers (aber auch falsch-negativ möglich, nur 2 x negativ ist beweisend) oder später (frühestens nach 7-28 Tagen) über vorhandene Antikörper-Titer (IFAT) gestellt. Die Therapie der Anaplasmose erfolgt mittels eines Antibiotikums (Doxycyclin 10 mg/kg auf 2 x verteilt) über 21-28 Tage, kombiniert mit einem Magenschutz. Zur Kontrolle der Wirksamkeit der Therapie kann eine PCR (sollte 2-3 Wochen nach Therapieende negativ sein) durchgeführt werden, eine Kontrolle des Antikörper-Titer eignet sich nicht da Antikörper auch noch nach 12 Monaten nachweisbar sein können.
Bei der Rickettsiose handelt es sich um eine Infektionskrankheit die ebenfalls von Bakterien der Gattung Rickettsia hervorgerufen werden. Rickettsia conorii wird von der braune Hundezecke („Rhipicephalus sanguineus“) und Rickesttsia felis wird von Flöhen übertragen. Die Übertragung der Rickettsien erfolgt ab 24 h nach Beginn des Saugaktes, die Verbreitung dieser Erkrankung ist weltweit.
Die Symptome der Rickettsiose verläuft beim Hund meist subklinisch oder mild. Teilweise treten flächige Hautveränderungen mit Pusteln auf, schwerwiegendere Symptome meist nur in Verbindung mit Co-Infektionen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Rickettsiose Folgen haben.
Die Diagnose wird über den Nachweis von Antikörpern per IFAT gestellt.
Die Therapie entspricht der der Anaplasmose/Ehrlichiose.
Als Prävention gegen alle Rickettsien-Arten ist der Einsatz einer geeigneten Zeckenprophylaxe angeraten.
(Text: Dr. vet. Michaela Hümmelchen, nach verschieden Quellen u.a. parasitus ex)
Dienstag, Donnerstag bis Samstag:
14.30 Uhr bis 16.30 Uhr
Sonntag:
11.00 Uhr bis 12.00 Uhr
____________________________
Montag und Mittwoch und an
Feiertagen geschlossen!
Montag - Samstag
11:00 Uhr - 14:00 Uhr